Habitat Mensch
Vaginales Mikrobiom beeinflusst Fertilität und Schwangerschaft
Das vaginale Mikrobiom ist ein wichtiger Schutzschild vor schädlichen Keimen. Milliarden nützlicher Laktobazillen sorgen für einen sauren pH-Wert in der Vagina, damit sich Bakterien und Pilze nicht vermehren können. Dr. Mandy Mangler ist Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema. Sie vergleicht das vaginale Mikrobiom mit „einer Soldatinnengruppe, die in der Vagina patrouilliert.“ Ähnlich wie ein Fingerabdruck, ist auch das vaginale Mikrobiom bei jeder Frau einzigartig und verändert sich im Laufe des Lebens immer wieder. Die Einnahme von Antibiotika, ein ungesunder Lebensstil oder Stress können schnell zu einem Ungleichgewicht des vaginalen Mikrobioms führen.
Im Gespräch mit Moderatorin Iris Budowsky erläutert Dr. Mangler, welche Erkrankungen mit einer Dysbiose in Verbindung gebracht werden und welche Folgen sie haben können: „Mit einem stabilen Mikrobiom kann man leichter schwanger werden als mit einem verschobenen Mikrobiom.“ Außerdem besteht bei einer Dysbiose in der Schwangerschaft die Gefahr einer Frühgeburt, die jedoch drastisch gesenkt werden kann, „wenn man frühzeitig erkennt, dass das vaginale Mikrobiom nicht mehr gesund ist. Und in der Schwangerschaft geht das total gut, indem man pH-Tests macht“, so Mangler.